Bolivien

Hola Bolivia!                                             Coroico, 13.01.2013

 

Auf der Fahrt zur Grenze nach Bolivien passierten wir nicht nur die Zwillingsvulkane Parinacota (6350m) und Pomerape (6240m) - leider in Wolken eingehüllt- sowie den Lago Chungara auf 4500m (einer der höchstgelegenen Seen der Welt), sondern auch einen langen LKW-Stau. Es sah so aus, als würden die chilenischen Grenzbeamten genauestens jeden Truck kontrollieren. Als wir am letzten stehenden LKW vorbeifuhren, waren 8km gefahren. Angekommen zur Ausreise bei den chilenischen Beamten und alle Grenzformalitäten erledigt und nun ins Chaos: die persönliche Einreise erfolgte schnell, nur für die Einfuhr der Motorräder mussten einige undurchsichtige, dubiose Büros aufgesucht werden. So gab es abseits des Zollbüros ein eigenes Büro in dem ein Mann alle Fahrzeugdaten per 2-fingersystem ins Netz eintippte – den ganzen Tag über. Erst wenn der Zollbeamte diese Daten an seinem Computer abrufen konnte, gab er den Stempel auf die entsprechenden Formulare… aber zuvor mussten wir dieses Büro vom 2-fingersystem-Tipper erst mal finden..

Also eingereist und vorbei am Vulkan Sajama und schnurstracks Richtung Patacamaya, wobei ein dickes, dunkles, fettes Wolkenband mit Blitzen uns zu einem Stopp in einem Minidorf zwang. Bis zum Ende des Tages haben wir es aber doch noch bis Patacamaya geschafft. Es folgte am nächsten Tag eine Fahrt nach Oruro, wo wir uns einmal mit den Dingen wie Geldbeschaffung, Eingewöhnung in diese -doch ganz anderen und neuen gesellschaftlichen Verhältnissen (wir verhandelten mit Kindern über Zimmer, der „europäische Gedanke“ von Erfolg, Sauberkeit und Gründlichkeit, welche uns in Chile begegnete waren weg) beschäftigten. Das Gefühl eines kleinen Kulturschockes stellte sich in den ersten Tagen ein. Welches nach einem ganzen Tag in Oruro, mit Rundgängen und Besuchen des Marktes, wieder verflog ... das „Anderssein“ konnte von uns nun akzeptiert werden…

Als es wiedermal regnete und wir nicht schon beim Aufpacken und Abfahrt nass werden wollten, entschlossen wir, wie schon oft auf unseren Reisen, den fahrbaren Untersatz zu wechseln. Wir wollten auch mehr in die bolivianische Welt eintauchen. So beschlossen wir mit dem Zug nach Uyuni zu fahren, am nächsten Tag eine Jeeptour in den Salar de Uyuni zu machen und am gleichen Abend mit dem Zug zurück nach Oruro zu fahren. Alles mit dem Hostelbesitzer, zwecks Motorräder, geregelt und ab mit dem Zug nach Uyuni… eine wunderschöne Zugfahrt vorbei an Seen mit hunderten von Flamingos wunderbar und eine –für uns mal- lesende Fahrt, ehrlich gesagt, waren wir auch schon etwas müde- reisemüde oder motorradmüde…

In Uyuni machten wir eine 8-stündige Fahrt mit Besuchen des Zugfriedhofes, eines Dorfes am Rande des Salzsees mit Museum, des Salzhotels und der kakteenbewachsenen Salzseeinsel Isla Inca Huasi, da wir schon mit den Motorrädern auf einem Salzsee waren, machte es uns nichts aus im Jeep zu sitzen. Ein unglaubliches Gefühl an diesem Ort zu stehen und dies auf einem wirken zu lassen… wow!

Die Rückfahrt nach Uyuni erfolgte, mit Bussen über Potosi (bekannt für Silberminen und höchstgelegene Stadt der Welt 4060m - gehört zum Unesco Weltkulturerbe). Die Landschaft auf dieser atemberaubenden Fahrt hob sich wieder ab – traumhafte zerrissene Berghänge durch die Cordillera de Chichas. Von Potosi ging es - auf Grund der Höhe- schon los mit Blicken über Berggipfel und Schluchten, Hochebenen und Dörfern, die einfach nur einmalig waren.

Von Oruro brachen wir freudig mit den Motorrädern nach Coroico auf, diese Ortschaft liegt ca. 100 km nordöstlich von La Paz – in den Yungas (subtropische Täler mit steilen Berghängen, sowie die natürliche Grenze zwischen dem Altiplano und den Regenwäldern des Amazonasbecken). Diese Fahrt begann bei herrlichem Wetter, wurde unterbrochen durch einen Polizeistopp auf Grund von einer Geschwindigkeitsradarmessung, wobei Liehrly als Stärker hervorging und einfach nix bezahlte. Danach folgte ein Regenschauer mit Hagel, wobei die Transalp von Chrissi im Regen einfach nicht anspringen wollte, und sie das Motorrad auf ebener Fläche auf 3500m Höhe anschieben musste. Die Fahrt durch El Alto (Vorort von La Paz) war ein ständiges „stop and go“ auf der größten Bushaltestelle der Welt (vermutlich) 8km lang und 4 spurig – aus den Bustaxis stiegen sie ein und aus, wann immer es beliebte. Alle 20m eine Ampel, die aber nicht wirklich ernst genommen wurde, so dass bei Grün der Querverkehr doch noch da war… aber schlussendlich der Blick auf La Paz (3600m) in die Tiefe entschädigte für so manches oder alles? Yes…

Runter nach La Paz und wieder rauf zum Pass „La Cumbre“ – eine spektakuläre Fahrt durch Nebel runter führte uns in das Gebiet der „Yungas“. Einmal vorbeigefahren, aber dann doch die Abzweigung nach Coroico gefunden und im Dunklen unser Quartier bezogen. Mit Hilfe und Hinweisen von meiner Schulkollegin Marlene (lebend und verheiratet in La Paz - danke Marlene) schafften wir diese Strecke durch La Paz an einem Tag. In der Nacht packte uns ein Durchfallvirus, denn wir versuchen auszukurieren…

Coroico liegt auf einer Höhe von 1600m mit Blick auf ein Tal und der „Ruta de muerte“…

 

 

An der Copacabana und am Titicacasee - starke Männer sind längst passe…                          Copacabana, 21.01.2013

 

 

Eines gleich mal vorne weg. Aus der Fahrt auf der „gefährlichsten Straße der Welt“ wurde nichts. Nach mehreren Versuchen machte uns das schlechte Wetter einen Strich durch die Rechnung, trotzdem ging es für uns weiter… weiter nach La Paz in die 4 Sterne Unterkunft „Muñoz“. Die 4 Sterne Unterkunft beinhaltete Frühstück, Mittag- und Abendessen, sowie Verkostung sämtlicher exotischer Früchte – wie Kaktusfrucht- und bolivianischer Küche, Vermittlungsagentur für Reifen, Taxiservice, Sightseeing-Tourguide, Shoppingberatung, Wäscherei und dies alles inklusive bolivianisch-österreichischer Familienkultur und abendlichen Biergesprächen. Ja, dies ist nur ein grober Zug über 5 Nächte in La Paz bei Chrissis Schulkollegin Marlene, ihrem Mann Pedro und ihren Kindern Emilio und Aurora. Wir bedanken uns nochmals für diese ausgewöhnliche Möglichkeit „La Paz“ zu erfahren… zu erfahren durch Geschichten und Erzählungen von ihnen, durch eine Fahrt in die umliegende Berglandschaft, durch eine Tour in der Innenstadt, durch Begegnungen mit Freunden von ihnen – ob im Lokal oder in einer privaten Wohnung in La Paz Innenstadt 17. Stock. Schweren Herzens sind wir dann doch weggefahren … durch die Stadt… durch El Alto immer Richtung Titicacasee… Zuerst noch in El Alto verfolgte uns der Regen, aber ab San Pablo de Tiquina, von wo wir mit einer Fähre übersetzten, schien die Sonne. Entlang einer wunderbar geschwungener Küstenstraße an grünen Hängen und mit Blick auf den tiefblauen Titicacasee ( 3820m – Länge 230km und Breite 97km = größte See Südamerikas und der höchste schiffbare See der Welt) machte das Fahren wieder Freude.

In Copacabana angekommen und ein Hostel mit einer rüstigen, freundlichen und schnellsprechenden älteren Dame gefunden. Die Dame des Hauses  hat ihre Männer gut in der Griff… die Männer machen hier das Frühstück und bügeln die Wäsche („starke Männer sind längst passe“)…

Ein Ausflug auf die „Isla del Sol“ (lt. Inkageschichte ist diese Insel der Geburtsort der Sonne) sowie eine Wanderung auf der 5000 Seelen Insel rundeten unsern Besuch in Bolivien ab.

Wir verabschieden uns von Bolivien, dem ärmste Land Südamerikas. Bolivien ist im Um- und Aufbruch…kein einfaches Reiseland… oft fühlten wir uns ausgegrenzt. Was Geldangelegenheiten betraf, ob du eine Tour buchst, ob du ein Souvenir kaufst, ob du Eintritt bezahlst, ob du Benzin kaufst, mussten wir ständig vergleichen und oft wurden wir übers Ohr gehauen. Zahlten einfach den Touristenbonus oder den „Weißen-Tarif“, wobei erwähnt werden muss, dass Bolivien trotz allem für uns ein sehr „billiges Reiseland“ war. Auf Grund der Regenzeit hier, rückten die landschaftlichen Höhepunkte etwas in den Hintergrund: 16 Tage Aufenthalt und an 14 Tagen hat es immer wieder geregnet (kurze oder lange Regengüsse, Hagel oder Schnee)…. Großartig waren die Fruchtshakes und die köstlichen exotischen Früchte vom Tiefland Boliviens. Das Eintauchen im Salar de Uyuni, in den subtropischen Wäldern – den Yungas – sowie der Aufenthalt in La Paz waren für uns ebenso schöne Erlebnisse.

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