KOLUMBIEN

 

Wir stecken fest…                   Pasto Kolumbien am 02.03.2013

 

Seit 3 Tagen stecken wir in der Stadt Pasto schon fest und kein Ende in Sicht.

Mehr dazu unter:

 amerika21.de/2013/02/79023/streik-kaffeebauern

 

 

 

03.03.2013: 

amerika21.de/analyse/79565/streik-der-kaffeebauern

 

04.03.2013:

Die für heute geplante außerordentliche Sitzung zwischen Regierung und Kaffeebauern wurde verschoben... nach Popayan werden Lebensmittel und Medizinische Artikeln eingeflogen... es ist nach wie vor kein "sicheres" Durchkommen in den Norden oder vom Norden in den Süden... Benzin, Gas und Lebensmittelknappheit im Land auf Grund des Streikes... 8. Tag des Streiks...

 

 

05.03.2013:

 

Regierung und Transportvertretung (Trucker, die mittlerweile ebenso streikten und alles blockierten) haben sich über Benzinpreis usw. geeinigt.

Kaffee- und Kaokaobauern nach wie vor im Streik. Alle Straßen nach wie vor besetzt. Viele hoffen auf baldiges Ende… es gibt kein Benzin mehr. In Pasto fahren nur noch die Hälfte der Autos und ein Drittel der Mopeds von der Menge, die uns am 28.02.2013 willkommen hießen. Tankstellen haben geschlossen.

In den Nachrichten dreht sich alles um Hugo Chaves (Präsident von Venezuela) Tod.

 

 

 

06.03.2013:

 

Heute unser 7. Tag in Pasto… einer Stadt mit 420 000 Einwohner neben dem Vulkan Galeras und 25 km von der Laguna Cocha liegend. Das Wetter zeigt sich hier fast immer von seiner kalten Seite, auch in den letzten 7 Tagen war es oft regnerisch und kühl. Die Stadt besitzt 2 Museum, die wir natürlich in der Zwischenzeit besuchten. Unser Hotel liegt wunderbar nur 5 Minuten vom Hauptplatz und mitten unter den zig Kirchen, die Pasto zu bieten hat. Unsere Motorräder parkten im Eingangsbereich, der über 4 steile Stufen zu erreichen ist (absolut diebstahlsicher – 4 Zusatzpersonen halfen beim Einparken). Das Hotelpersonal unterstützt uns und kommt uns mit allem entgegen. Es kommt das Gefühl auf, dass alle Mitleid mit uns haben. Sehr empfehlenswert „ Hotel Rio Mayo“ in Pasto…

Wie wir den Tag in Pasto verbringen, wird in  Chrissis Buch "63.150 km und was noch?"  beschrieben.

Heute fand bzw. findet noch eine Sitzung zwischen der Regierung und den Kaffeebauern statt. Lt. Militärauskunft am Tourismuscenter sollte heute Nacht eine Lösung für beide Seiten gefunden werden.

Lt. anderen Reisenden sind die Kosten für Taxifahrten immens gestiegen (doppelt bis dreifach). Der Stadtverkehr ist fast nicht mehr vorhanden und heute war auch spürbar mehr Polizei- und Militärpräsenz in der Stadt.

 

 

08.03.2013:

Am Mittwoch und Donnerstag wurde verhandelt. Am 07.03.2013 um 20:00 Uhr (nach 11 Tagen Streik und Blockaden) wurde verkuendet, dass eine Einigung gefunden wurde und die Blockaden ab sofort aufgeloest sind.

Fuer uns hiess es also am 08.03.2013: “VAMOS”…

 

P.S.: Ein super Festl wuenschen wir dem Motorradlverein Riegersburg am 09.03.2013 und trinkt' s fuer uns an mit!!!!

 

 


 

Einmal durch Kolumbien…                   Cartagena, 13.03.2013

 

Ob man es glauben möchte oder nicht, der Abschied von Pasto viel wirklich schwer. Wir erhielten noch vom Hotelchef einen Bildband von Pasto und von den Damen des Hauses Gottes Segen auf den Weg…

Der Weg führte uns dann auf der PANAM Richtung Norden, und es tat wirklich gut nach 8 Tagen wieder im Sattel zu sitzen. Vorbei an den Aufräumarbeiten der diversen Sperren ging es runter auf 500m, wo uns seit langem echte, schwüle und schweißtreibende Hitze entgegenkam. Auf Grund der aufgelösten Blockaden war die Straße natürlich total verstopft mit Schwerlaster, die sich endlich wieder bewegen konnten… dem entsprechend rauchte und pfauchte es die kurvigen Bergstraßen bis nach Popayan rauf und runter. In diesem Abschnitt befinden sich auch die meisten Baustellen, was zusätzlich zur Verstopfung und Verlangsamung des Verkehrs beitrug. Grundsätzlich sind alle anderen Verkehrsteilnehmer uns gegenüber sehr wohlgesinnt… LKWs fahren auf die Seite, wenn sie uns bemerken… Leute zeigen sich interessiert, wenn wir an der Ampel stehen und fragen…

Nun in Popayan angekommen, haben wir noch Zeit um uns etwas die wunderschöne, weiße Altstadt/Innenstadt (soll neben Cartagena und Mompos die beeindruckendste sein) anzusehen, bevor es richtig dunkel wird, und wir uns wieder in unser vergittertes und verriegeltes Hotel zurück begeben. Militär- und Polizeipräsents ist in diesem Ort immens hoch. Am nächsten Tag, nach dem Frühstück ging es weiter nach Buga – wir durchquerten eine Ebene, die vollkommen dem Anbau von Zuckerrohr dient. Riesige Laster kamen uns entgegen… 1, 2, 3 und 4 Anhänger voll beladen mit Zuckerrohr, welches geerntet ein großes Volumen verfügt, aber über kein Gewicht (im Vergleich). Es war heiß, drückend schwül und es sah aus, als würde es gleich regnen, aber alles blieb trocken – außerhalb der Schutzbekleidung – innen sah alles anders aus, so hat eben alles 2 Seiten…. In Buga – ein Walfahrtsort auf 970m Meereshöhe, daher ebenso heiß und schwül – verloren wir unseren Segler für den 18.März und dies platzte für uns wie eine Bombe… Nichts desto weniger ging es weiter - natürlich erst, als wiedermal das Murmeltier grüßte: Chrissi konnte wieder Liehrly nach dem Frühstück anschieben, wobei sie freundliche Unterstützung von jungen Männern erhielt – danach ging es weiter - in die „Zona cafeteria“ ( in das Kaffeeanbaugebiet Kolumbiens) über Armenia und eine Art „Kaffeestraße“ – ähnlich unserer “Südsteierischen Weinstraße“ nur eben überall Kaffeefelder, die nur durch Kochbananenplantagen und diverse Fincas unterbrochen wurden – fuhren wir nach Salento. Salento (1900m) ein kleiner Ausflugsort der Kolumbianer ist berühmt für seine bunten Häuserfassaden und unterschiedlichen, individuellen, farbigen Türen, Fensterläden und Balkons aus Holz. Außerdem ist Salento ein Ausgangsort um das „Valle de Cocora“ mit den höchsten (60m) Wachspalmen der Welt zu besuchen. Die „Wachspalmen“ sind auch zum „Nationalbaum Kolumbiens auserkoren. Es war ein komischer Anblick die Kombination von Palmen, Kuh- und Pferdeweiden samt Almbauernhöfe zu sehen. Kolumbien erschien uns bis dato auf einer Höhe von ca. 2000m eigentlich immer wie die uns bekannten Almgegenden in Österreich: alles grün und saftig – große Kuhweiden – Bauernhöfe und die Temperaturen in Salento wieder angenehm kühl.

Unser Weg – nachdem Liehrly die Transalp eine steilen Abhang anlaufen lies, denn wiedermal sprang kein Funken über - führte uns nach einen 2 Tagesaufenthalt in der „Zona Caferteria“ weiter Richtung Medellin, wo uns der Schwerlastverkehr auf einer kurvigen, aber durchaus gut ausgebauten Straße kurzerhand akzeptierte und wir somit von den Bergen runter kamen, wo die Schwüle der Tropen auf uns wartete und die Motorradbekleidung wieder zu einem Saunaanzug umfunktionierte. Am nächsten Tag gelangten wir wieder mal auf eine Hochebene von 2700m, wo es total abkühlte und die Almgegend wieder auftauchte. Nach 70km ging es dann aber endgültig runder von den Ausläufern der Anden und ein breiter Fluss erwartete uns, welcher bis Caucasia unser Begleiter war. Diese Etappe, entlang Häuser aus Lehm, Holz oder Ziegel bedeckt mit Schilfdächer, Weiden von Kühen, Pferden und Büffeln endete in einem kleinen Nest namens Sahagún an der kolumbischen PANAM, wo wir ein Hotel mit Tiefgarage fanden, in dem sogar die Rezeptionistin hinter Gittern versperrt war – eine Durchreiche für Geld und Dokumente blieb frei. Das böse Erwachen am nächsten Morgen: die Transalp von Liehrly sprang nicht an – auch nicht durch anschieben – nach einer kurzen Ladezeit der Batterie bei einer Motorradwerkstatt ebenso nicht - ein Tuck Tuck gab Starthilfe mit Kabel und dann lief sie. Es war klar, dass die restlichen 230km bis nach Cartagena ohne großen Stopp hinter uns gebracht werden musste, wobei die Sicht auf Steppe, Seen, Weideland und Dörfern uns trotz allem sehr beeindruckte.

 

 

In Cartagena, in Taganga und

Adios Südamerika…                               Cartagena, 22.03.2013

 

Die ersten 2 Tage in Cartagena waren für uns Service – Tage… Service am Motorrad, wobei Liehrly Motorröl beider Transalps und bei Chrissis Transalp noch die Bremsbeläge und das vordere Radlager tauschte, sowie das Lenkkopflager, das locker wurde, mit Hilfe eines Mechanikers festzog. Da die Werkstätten in Kolumbien, den Motorrädern angepasst sind – klein und verwinkelt – bevorzugte Liehrly für die Hondas doch eine Suzuki-Werkstatt, die genügend Platz bot. Die Suche nach einer passenden Batterie verlief 2 Tage erfolglos, da wir keine 12Volt 11,5 Amper/Stunde Batterie mit einigermaßen passender Größe fanden. Auch der Honda-Chef von Cartagena fragte in den Filialen der anderen Städten von Kolumbien nach und so erhielten wir die Rückmeldung: nicht in Kolumbien erhältlich… Eine Rückfrage bei Fredl I. – wir danken dir nochmals rechtherzlich, dass du uns um 02:00 Uhr deiner also ME-Zeit per Skype angerufen hast … DANKE FREDL!- und so stellte sich heraus, dass auch eine mit 10A/h einsetzbar ist, und solche haben wir gesichtet, wobei sich beim Kauf am nächsten Tag herausstellte, dass auch in den letzten 15 Stunden der Preis um ein Drittel stieg… Da die Größe nicht genau passte, musste Liehrly beim Einbau „a bisserl trixen“.

Chrissi besuchte die riesige Wehranlage „San Felipe“ und genoss den grandiosen Ausblick auf die Altstadt, Jachthafen und Skyline von Cartagena, während Liehrly fest schraubte.

Nachdem nun die Motorräder für die nächsten Kilometer gerichtet waren, kam nun zuerst die Altstadt Cartagena – also mit offiziellem Namen „Cartagena de Indias“- unter alle Finger… Da wir im Viertel der kleinen Leute und Handwerker namens „Getsemani“ unsere Unterkunft hatten, schliefen wir so zu sagen schon im UNESCO-Weltkulturerbe, wobei die Vierteln „San Diego“ (dem Viertel der Händler) und „Centro“ (Stadtteil mit Kathedralen und zahllosen Palästen) ebenso zu diesem Weltkulturerbe gehören. Das alte Stadtzentrum ist komplett mit einem dicken fetten Festungsring ummauert.

Da wir noch Zeit hatten verschlug es uns dann doch noch 2 Tage nach Taganga, einem 3000 Seelen-Fischerdorf bei Santa Marta (230km nördlich von Cartagena), wo wir mit Deutschen und Schweizer einfach nur mal relaxten und dabei feststellten, dass eine Gepäckhalterung an Chrissis Transalp gebrochen war…

Ja, Kolumbien war für uns das „Topland Südamerikas“, obwohl wir hier fast täglich mit neuen und unerwarteten Hiobsbotschaften (Streik, Absage der Überfahrt nach Panama – Neuorganisation, Batterieproblem, Service, Gepäckträger…) konfrontiert waren, gaben uns die landschaftlichen und kulturellen Highlights sowie die menschlichen Kontakte immer wieder Kraft und Durchhaltevermögen… Danke Kolumbien, es war uns eine absolute Ehre…

Zurück in Cartagena laufen nun die letzten Vorbereitungen zum Verlassen das Landes Kolumbien und sogleich die Verabschiedung von SÜDAMERIKA….

 

Adios Südamerika…

Nun heute Abend ist es so weit… wir steigen um, wir stiegen auf ein Transportmittel um, das uns bis jetzt gänzlich unbekannt ist: wir steigen samt Motorräder auf ein Segelboot, welches uns in 5 Tagen nach Panama befördert, incl. Aufenthalt bei den Karibikinselgruppe San Blas…

Aber zuerst erlauben wir uns einen Rückblick auf: die letzten 29 592 000 Sekunden oder 493 200 Minuten oder 8220 Stunden oder 137 Tage oder auch noch besser 19 Wochen und 4 Tage Südamerika…

Von der Ostküste zum Südzipfel und an der Westküste hoch, dann mal Quer durch und wieder nach Norden… dies war in groben Zügen unsere Route.

2 Motorölwechsel, 1 Wechsel der Reifengarnituren (Hinterreifen 12 000km; Vorderreifen 14 000km), eines Radlagers und der Bremsbeläge erfolgten ebenso wie die Feststellung der locker gewordenen Lenkkopflager beider Transalps und der Kauf einer neuen Batterie. Diese Arbeiten wurden erfolgreich in Malargüe (Arg.), Arica (Chile), La Paz (Bol.) und Cartagena (Kol.) verrichtet.

20 953km auf Schnellstraßen, Haupt- und Nebenrouten, auf Pisten, zwischen 1m und 4900 m Meereshöhen, durch Tropenwälder, Steppen und Wüste, über Hochebenen und entlang von Tälern fuhren wir diese gesamte Strecke und es war wirklich unglaublich!

Im Zelt, im Hostal oder Hotel schliefen wir und immer bedacht, dass die Motorräder einen sicheren Platz genossen. Von 84 Oktan bis 97 Oktan vertrugen unsere Hondas alles.

Neben 3 Umfaller von Chrissi und 2 von Lierhly gab es auch noch einen negativen Rückblick namens Samonellen – Durchfall und Fieber innerhalb eines Monates waren doch mit Abstand die unerwünschtesten Begleiter.

Abgesehen von den landschaftlichen und tierischen Höhepunkte (nur zur Erinnerung als Beispiel: Wale in Argentinien oder die schneebedeckten Vulkane Chiles), die so gigantisch und beeindruckend waren, sind auch alle kulturellen Sehenswürdigkeiten sowie menschliche Begegnungen unvergessliche Erlebnisse in unseren Köpfen… natürlich werden sie verblasen, aber nicht vergessen…

So, nun stehen wir hier und beenden einen wichtigen Abschnitt unserer Reise… Wehmut stellt sich ein, drum heben wir unser Glas und sagen Danke. Danke und Adios… wunderschönes, vielfältiges und UNGLAUBLICHES Südamerika!

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