Ein Tag am Meer

Wie soll die Frau hinterm Herd, der ja im Keller und dieser unter Wasser steht, auf einer Motorradreise ohne Keller… oder einfacher: „Ein Tag am Meer“..

 

Kann jeder alles? Kann jeder nix? Ist der eine für dies zu ständig? Der andere für den gesamten Rest? Wird gemeinsam geschraubt – wird getrennt geschraubt, und wer schnaubt dabei? Muss man alles gemeinsam machen – ständig auf einander hocken - ständig nebeneinander sein? Wer schluckt, wer sagt, wer bestimmt – wer wird gehört und wer gibt nach? Oh, die Rollenverteilung oder Arbeits- bzw. Aufgabenübernahme auf unserer Reise beschrieben anhand einer Geschichte: „Ein Tag am Meer“:

Frau erwacht und beginnt zu lesen – Mann dreht sich nochmals um, aber das Vogelgezwitscher von den Strandvögel am Karibischen Meer setzt bei Morgenröte bis zum Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang bis zur Finsternis ein, und lässt ihn doch nicht nochmals einnicken, sondern nervt ihn bis er endgültig den I- pod einschaltet und sein Tagebuch weiterführt. Es ist so um 8:00 Uhr als Mann und Frau sich aus dem Bett rollen und die Tür vom Zimmer öffnen, um erst einmal frische Luft vom 7 Meter entfernten Meer hereinwehen zu lassen, danach, um dadurch die 5 Meter zum Tisch auf der Terrasse zu schreiten, und das Frühstück zu bestellen. Der Mann erklärt ihr, was er gerne hätte und die Frau bestellt dies auf Spanisch – nachdem sie zu Hause doch einige Stunden investiert hatte, um diesen Part „sich auf Spanisch zu verständigen“ auch übernehmen zu können – übernimmt sie nun auch pflichtbewusst ihren Teil zur Reise, wobei Mann dies natürlich auch ohne Hilfe schaffen könnte – aber dies ist Arbeitsaufteilung… Frau und Mann schmausen also lecker, danach folgt eine kleine Ausfahrt um Schulden einzutreiben, wobei bei dieser Eintreibung doch auch Frau eher zum Gespräch aufgefordert ist… es wird zwar auf Deutsch gesprochen, aber das Gegenüber ist eine Frau… und von Frau zur Frau wechseln die Scheine doch besser… Wieder zurück im Dorf wird erst Mal ein Supermarkt aufgesucht um Wasser und andere Snacks für den Tag einzukaufen, dafür macht sich die Frau bereit, die doch schon genau weiß, was Mann und Frau so zum Überleben eines Relaxing Tages brauchen, und geht daher mit sicherem Schritte in die Halle um alle Überraschungen zu besorgen. Auf dieser Reise unterliegt die Obsorge der Motorräder dem Mann, und daher ist es auch die Pflicht des Mannes einen Schweißer aufzutreiben, um Frauchens Gepäckträger, der brach, wieder zu fixieren… Der Mann behilft sich mit einzelnen spanischen Wörtern und vielen händischen Zeichen, und so gelangen Frau und Mann mit ihren Motorrädern an eine Werkstatt an der Frau sich gegen die Wand lehnt, und Mann das offene und freiliegende Kabel zur Erdung an die Radachse halten muss. Männchens Gesicht ist doch ganz schön nahe am Geschehen, aber alles funktioniert tadellos, und Frau zückt ihre Brieftasche, um zu bezahlen. Eine Waschstraße suchen Frau und Mann vergebens, sogar Wasser gibt es zur Zeit in diesem Ort nicht, und das Salz, welches von dem Segeltörn von Cartagena nach Carti noch an den Motorräder klebt, kann sich weiterhin ohne Probleme und gut sichtbar durch Oxidation und Rost breitmachen – aber es ist Part des Mannes und daher fragt der Mann kurzer Hand die Hotelbesitzerin, ob er am Parkplatz die Motorräder säubern könne (das Hotel liegt außerhalb des Ortes und verfügt über genügend Wasser). Die Besitzerin, eine sehr aufgeschlossene und freundliche Person, gibt dem Mann also Schrubber, Schwamm, Kübel, Schlauch und wünscht ihm viel Glück. Überglücklich und strahlend nimmt Mann alles entgegen und freut sich auf die kommende Arbeit, während Frau sich einen Liegestuhl zurecht rückt, die umgetauschte Liebesschnulze vom letzten Hostal aufblättert und unter dem Sonnenschirm mit Blick aufs karibische Meer den Roman zu lesen beginnt. Hin und wieder taucht Mann um die Ecke auf und benötigt die Hilfe der Frau um diverse Serviceangelegenheiten zu erledigen. Frau legt dann ihr Buch zur Seite, streckt sich beim Aufstehen und versucht ein Gähnen zu unterdrücken… das Leben kann doch  so anstrengend sein, während Mann sich schon wieder mit verschmierten Fingern den Motorrädern widmet und nun auf die Frau wartet. Die, nachdem sie mal kurz nach Anleitung des Mannes etwas gehalten, geschoben oder gehoben hat, sich danach auf ihren Fußballen umdreht und gezielt ihrer Liege, ihrem Buch und möglicherweise ihrem bestelltem Ananasshake entgegenschreitet…

Als dann nach Stunden alle Arbeit getan ist, die Motorräder blitz blank vor der Hütten stehen, viele Seiten gelesen sind, die Sonne wieder Spur auf der Haut hinterlassen hat, die Dusche samt Duschgel benutzt wurde, gehen Mann und Frau schön Essen. Mann bestellt einen Fisch – Frau Calamari, er lacht, sie lacht und sie sprechen über den Tag. Ganz Mann ordnet er die Rechnung an und bezahlt das Essen. Gemeinsam gehen sie dann nach Hause und freuen sich über diesen glücklichen, erfolgreichen und schönen Tag am Meer…

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Sonja (Donnerstag, 04 April 2013 13:35)

    Danke für den Einblick eurer "schweißtreibenden" Reise.

  • #2

    christian (Sonntag, 07 April 2013)

    Gute aufteilung ! Hoffe Peter und Birgit teilen sich ihre gemeinsame Tochter auch so gut.
    Hurra Peter ist Vater
    Noch alles liebe!

  • #3

    Li & Chri (Sonntag, 07 April 2013 14:22)

    Birgit & Peter wir gratulieren Euch...

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