USA Südwest
Am 27.03 1995 war ich abgehoben. - nach LA gemeinsam mit Christina (meine damalige Freundin) und
dem Gefühl grenzenloser Freiheit.
Der Flug (mein erster) war mit etwas Bauchweh gut an mir vorüber gegangen, aber die ersten Probleme hatten wir schon bei der Einreise: keine Adresse eines Hotels oder einer Unterkunft, welche zur Einreise benötigt wurde.
Na super, zum Glück hatte ich noch einen Schmierzettel mit der Adresse eines Österreichers, der in der Nähe von Palm Springs wohnte mit dabei, welcher uns vom Flughafen abholen sollte, was natürlich auch nicht der Fall war. So verbrachten wir die ersten Stunden in dieser „kleinen Stadt“ mit totaler Orientierungslosigkeit, Müdigkeit, und einem Sch… Gefühl im Magen. Ich konnte nicht mal ein Telefongespräch führen, da dieser „ Operator“ mich ständig irgendwo hin verbunden hatte und immer wieder Dollar Münzen von mir wollte.
Der Anfangsstress war nach 4 Tagen schon vergessen und Werner (der Österreicher) hatte ein großartiges Bike
in Chino (LA) für mich gefunden. Der Kauf verlief reibungslos. Ich war froh, endlich im Sattel der Harley zu sitzen.
Das war der Beginn einer Motorradtour durch
Kalifornien, Arizona, Utah und Nevada.
Beladen mit Zelt, Schlafsäcken und Campingutensilien ging es los.
Die Harley lief super, und endlich konnte ich den Highways folgen.
Anfangs kurvten wir in der Gegend um Palm Springs herum, vorbei an den Joshua Trees, wo wir sehr schöne Campingplätze fanden.
Durch das Örtchen Julian einer Westernstadt ging es Richtung San Diego. So schön der Strand auch war, das Wasser
des Pazifik war einfach zu kalt für ein Bad.
Wir besuchten Death Valley, wo der Asphalt am Horizont nur so flimmerte. Der Lake Mead gab eine
großartige Kulisse in der steinigen Gegend. Die Grenze zwischen Nevada und Arizona bildete der Hoover Damm.
In Las Vegas fanden wir nicht das Vergnügen, dass wir suchten. Ich kollidierte mit einem 80 jährigen Radfahrer, der gerade eine 4-spurige Straße ohne vorheriges Schauen überqueren wollte. Diesen Moment werde ich nie vergessen, der Mann lag am Boden blutete am Kopf und ich geriet in Panik, doch alles ging so schnell, und in kurzer Zeit waren Feuerwehr, Rettung, Scheriffs zur Stelle und versorgten den Mann. Alles ging gut aus. Der Mann war in Ordnung und nach Ansicht des Sheriffs lag eindeutig die Schuld beim Radfahrer. Aber für Glückspiel waren die Nerven hinüber.
Nach 14 Tagen Urlaub verabschiedete sich Christina, ihre Arbeit rief.
Die Highlights danach: Das wunderbare Canyonland, welches dem Grand Canyon ähnelt, aber kaum Touristen barg.
Der Arches Nat. Park mit steineren Naturbögen, angeblich den größten der Welt.
Der Apache Nat. Forest inclusive Canyon De Chelly, das Indian Reservat der Navajo.Hier war ich 2Tage mit einem ausgewanderten Steirer unterwegs. Wir kochten Nudeln nit Chilly Bohnen und tranken Budweiser.
Die Piste durch das Monument Valley war ein Tipp vom Steirer, ein paar tiefe Löcher brachten mich schon ins schwitzen aber absolut lässige Gegend und kein Problem für die Harley.
Das Harley Event in Laughlin mit Abstecher auf die Old Route 66 bleibt unvergessen.
Das Legendäre Örtchen Amboy an der Route 66 mit einem Cafe und Motel.
Die Überquerung der schneebedeckten Sierra Nevada benötigte Feingefühl um die schneebedeckte
Straße zu meistern. Kurzer Schneerutsch versperrte mir für 2 Stunden den Weg, doch die kalte Fahrt war
vergessen als ich den, für mich schönsten, Nat. Park erreichte: der Yosemite Nat.Park. ein Naturjuwel.
San Franzisco und die Golden Gate konnte ich mit Clay erkunden, einen Amerikaner, den ich in Yosemite
Nat. Park kennen gelernt hatte. Er lud mich ein und zeigte mir die Stadt, fuhr mit mir zu Arlen Ness dem
Customizer, zu Dutley Perkins erster offizieller Harley Händler überhaupt, sowie zu Alice Restaurant
der Oukland Bridge und die spektakulären Straßen dieser fantastischen Stadt. Am Abend saßen wir gemütlich in seinem Whirlpool und leichter Regen besprühte unsere Köpfe.
Der Highway Number One gilt als einer der Traumstraßen überhaupt, und so genoss ich Ihn in vollen Zügen.
Nach Abgabe meiner Harley beim Spediteur konnte ich noch 3 Tage an der Venice Beach
das Treiben zusehen, genießen und erleben.
Nach 2 Monaten im Sattel meiner Harley lies ich 7000 Meilen Landschaft an mir vorbeiziehen.
Feeling all right.