Chile, Argentinien

 

Neben den üblichen Reiseberichten der jeweiligen Länder

findet ihr auch diverse Tipps zu Unterkünfte etc.    

         

Viel Spaß beim Lesen. Wir freuen uns auch auf ein Feedback.

     

 

Abholung der Motorräder

                                                                  Donnerstag, 08.11.2012

 

 

Um 10:00 war Aufbruch in der Villa Kunterbunt (unsere Unterkunft in Valparaíso). Wir, Enzo (Besitzer der Villa Kunterbunt und Zollexperte), Chrissi und Liehrly, machten sich in einem angemieteten Pick up incl. Fahrer auf zur Ladestation der Frachtcontainer - etwas im Inland. Leichter Nieselregen setzte ein und ein kalter, scharfer Wind wehte. Während Liehrly und Chrissi die Motorräder in einem windgeschütztem Eckerl auspackten und zusammenbauten, erledigte Enzo alle Papiere, brachte einen Zollbeamten, um die Fahrgestellnummer zu überprüfen, vorbei und wieder zurück. Um ca. 13 Uhr konnten wir dann zurück zur Villa Kunterbunt fahren, wo wir gleich begannen alles für die Abfahrt am nächsten Tag vorzubereiten.

 

Heute, Freitag, geht es los.             09.11.2012

 

Die Motorräder wurden aus dem Zoll geholt, wobei Enzo die gesamte Zollbüroarbeit übernahm und wir mit dem Auseinanderbau der Kisten und den Zusammenbau der Motorräder zu tun hatten. Die erste Fahrt zurück zum Quartier war ein absolut tolles Gefühl bei Chrissi – bei Liehrly meldete sich der Lenker mit starkem Nicken, dass er locker ist. Aber auch dies hinderte Liehrly nicht heil zu unserem Quartier zu gelangen!

Nun geht es los, erstmals Richtung Süden mit einer Schlechtwetterprognose im Rücken, die uns wieder zögern lässt, ob wir nicht Richtung Argentinien zuerst einschlagen sollten. Aber wie wir es auch drehen, denn regnen kann es immer und überall, wir wollen raus aus der Stadt und raus auf die Straße und aufs Land….

An alle Besucher der Homepage vorerst einen herzlichen Dank und seit nicht böse, wenn wir uns nun länger nicht melden, denn wir wissen selber nicht wie oder wohin uns unser Weg führt! Im Übrigen werdet ihr die weiteren Reiseberichte unter „Up and down to Alaska“ unter dem jeweiligen Land finden!

 

So, aber jetzt geht es los!

 

10 UHR: REGEN, REGEN, REGEN... START AUF MORGEN VERSCHOBEN, HEUTE LESETAG...

 

                                                            

  Pucón, Montag 12.11.2012                                    

 

Von der Villa Kunterbunt in Valparaiso (GPS S 33°01.870 W 071°38.297) ging es am 10.11. um 9 Uhr los – für chilenische Verhältnisse am Samstag echt früh! Wir beschlossen zu Beginn einfach nur Tempo und KM zu machen, um erst einmal ins Fahren „zu kommen“. Durch die Stadt ging es daher auf der Ruta 68 nach Casablanca und ab dort weiter nach San Antonio im Süden. Auf der Ruta 66- vorbei am Lago Rapel und immer Richtung Treno, wo wir zum ersten Mal auf die Ruta 5 – also DER Panamerika- auffuhren., Immer weiter Richtung Süden bis nach Linares führte unsere erste Fahrt. Die Ruta 5 liegt in der Ebene und mit Blick nach Osten erhielten wir eine Aussicht – eine Aussicht auf die Berge und Vulkane der Anden… kleiner und größere Berge mit schneebedeckten Berggipfeln um die 3000m hoch begleiteten uns auf den Weg in den Süden. Wir hingegen durchstreiften das Weinanbaugebiet Chiles und die Weingärten standen im satten Grün.

In Linares suchten wir ein Quartier und wurden von chilenischen Bikers gefunden und zu einem kleinen netten Motorradtreffen gelotst (GPS: S 35°52.643/ W 071°33.533 – für alle, die es interessiert – oder ManfredJ). Wir waren herzlichst willkommen und mit Bier begrüßt. Am Abend erhielten wir auch einen von 3 Pokalen – waren wohl die weiterstangereisten MotorradfahrerJ.

Am Sonntag aufpacken bei 24 Grad- wir kamen ganz schön ins Schwitzen- es ging wieder auf die Panamerika Richtung Süden weiter… KM machen… Die Panamerika ist eine Art „Autobahn (bis zu 120km/h erlaubt,2 spurig) mit Bushaltestellen und Fußgängerübergänge. Fast ständig geradeaus verlaufend wird eine leichte Kurve mit Geschwindigkeitsbegrenzungen und Warnschilder gekennzeichnet. Es ging also weiter nach Parral, Chillan, Los Angeles, Temuco bis Freire – dort runter von der Ruta 5 auf die Ruta 199 nach Villarrica bis nach Pucón. Auch auf dieser Fahrt in den Süden säumten unseren Weg Äcker – gelb blühender Raps und im Osten die Schneeberge der Anden. Ab der Panamerika Richtung Pucón hatten wir immer den verschneiten Vulkan „Villarica“ vor uns. Ein aktiver Vulkan Chiles – letzte Eruption 2011- an dessen Fuß wir unser Zelt aufschlugen (GPS: S 39°15.358 / W 072°01.233) – am Lago Villarica in Pucón. Unglaublich bei 23 Grad aufgestanden – den See angeschaut und sich umgedreht und den mit „Staubzucker angestaubten“ Vulkan angesehen… Gänsehaut!

 

Für alle die es interessiert: heute ist WaschtagJ!

 Nach dem Wäschewaschen               Pucón, 12.11.2012

 

Alles läuft doch nicht so glatt wie es auf den ersten Blick aussieht…

So irgendwo in den letzten 2 Tagen liegen geblieben:

-         Benzinflasche mit Pumpe für MSR-Benzinkocher

-         und das tolle Zusatzwerkzeug - fein abgestimmt auf Boardwerkzeug mit handlichen Zusätzen, wie Ratschen, Schrauben usw. SIND WEG!

Wir suchen keinen Verantwortlichen, aber wir kennen IHN! In solchen Phasen kommt ein „DOWN“ und wir sind angefressen, später froh, dass es nicht der Reisepass ist und dann kann man lachen…

PUCÓN,                                                       13.11.2012

 

ENTWARNUNG: BEIM ZELTABBAU ALLES GEFUNDEN

 

Kurz in Argentinen…                         Trevelin,15.11.2012

 

So, wir können uns nur Jutta im Gästebuch anschließen… Genies brauchen ihr eigenes Chaos und System!

Einige Kilometer wurden wieder gefahren: Von Pucón ging es vorbei am Vulkan Villarrica direkt auf den Vulkan Lanin zu. Über unsere erste Piste getrippelt und an der Grenze Chile/Argentinien Aus- und Einreiseformalitäten erledigt. Weiter gefahren nach Junin de los Andes, wo wir die neue Währung und das argentinische Stadtleben bestaunten. Natürlich haben wir auch die erste Reparatur an Chrissis Honda durchgeführt: erste Schraube am Bremssattel verabschiedete sich bei Pistenfahrt…aber Liehrly hat ja sein“ Zusatzwerkzeugtascherl“ wieder gefunden: somit no problemas – alles da!

 

Am nächsten Tag ging es dann weiter auf der 234 nach San Martín de los Andes, wo wir nochmals versuchten Geld abzuheben… ist etwas schwierig, da Ausländische Karten (Maestro oder Visa) fast nicht akzeptiert werden, und wenn ja, dann nur einen Betrag bis 100 € wobei 3€ sofort als Bearbeitung verbucht werden. Sprit kostet ca. 1€ und Dose Bier ebenso…lt. andere Reisende herrscht seit kurzem eine hohe Inflation, was im Vergleich zu früher zu sehr hohen Preisen und auch zu Demonstrationen in den größeren Städten führt… jedenfalls ist es etwas schwierig an Geld zu kommen, aber natürlich für uns nicht unmöglich :)

 

Weiter führte uns dann der Weg auf der „Ruta de los 7 lagos“ („Weg der 7 Seen“) durch den Nationalpark: „Nacional Lanin Parqu“. Eine super grandiose Fahrt durch das argentinische Seengebiet bei herrlichem Wetter incl. 50 km Pistenfahrt – es kamen keine weiteren Schrauben abhanden.

 Vorbei an La Angostura dann zum ersten Mal auf DIE Ruta 40 – Che Guevaras Straße – auf gefahren, ging es weiter vorbei an San Carlos de Bariloche bis nach El Bolson, wo wir einen netten Campingplatz fanden. Wunderbare Ausblicke auf verschneite Andengipfel - dieses Mal westlich von der Straße und im Osten immer unendliche Weiten der Hochebene mit schroffen und kahlen Berggipfeln.

Nach Empfehlung des Campingplatzbesitzers ging unsere Reise weiter Richtung Süden – Richtung Esquel, wobei wir von der Ruta 40 abwichen und den Weg durch den „Parque nacional Los Alerces“ wählten. Auf ca. 50 km Piste durchfuhren wir richtige Riesenwälder – riesige Bäume, Faune und Gräser säumten den Weg vorbei an 3 größeren Seen. Verschneite Berggipfel im Hintergrund rundeten dieses Gesamtbild ab. Leider tröpfelte es die gesamte Pistenfahrt hindurch, so dass der Fahrspaß und die Sicht etwas beeinträchtigt wurden, aber wir befanden uns ja schon im Gebiet „Patagonien“, wo Wetterumschwünge und/oder Wetterextreme an der Tagesordnung stehen.

 Mit dem letzten Tropfen Benzin in Esquel angekommen, gleich alles (Tanks plus 4 Reservekanister a la 5 Liter) aufgefüllt und nach Trevelín weitergefahren, denn morgen geht es zurück nach Chile – auf die „Carretera Austral“ – einer weiteren berühmten Straße mit grandiosen Ausblicken und möglichen extremen Wetterverhältnissen auf unserer Erde.

Carretera Austral

                                Puerto Ingengiero Ibánez, 19.11.2012

 

Von Trevelin nach Futaleufú führte eine Piste zu einem kleinen Grenzhäuschen der argentinischen Behörden – Ausreise erledigt und ab zu ihren chilenischen Kollegen, wo wir alles abpacken, öffnen und teilweise auspacken mussten. Zwischen Chile und Argentinien dürfen keine frischen Lebensmittel (Obst – auch tierisch) mitgenommen werden. Auf feinstem Asphalt ging es weiter 20 km bis zum Ort Futaleufú, wo auch dieser feine Asphalt endete und die Rüttelpiste begann. 120 km, bis zur Kreuzung auf die Carretera Austral entlagn des Flusses „Rio Futaleufú“ , sorgten dafür, dass wir bei schönstem, trockenem Wetter von oben bis unten eingestaubt wurden. Grandiose Ausblicke kamen wieder hinter den Kurven zum Vorschein. In Villa Santa Lucia – auf die Carretera und ab Richtung Süden – Richtung Coihaique. Mal schmal, mal breit, mal neben Flüssen, mal neben einem See oder durch Schluchten – traumhaft windete sich die Piste in der Wildnis. Wir waren fast alleine unterwegs.

In La Junta schlugen wir unser Zelt für 2 Nächte auf, wobei wir am darauffolgenden Tag ein Folklorefest mit traditionellem Kleinhandwerk und Musik besuchten.

110 km Rüttelpiste – vorbei am Gletscher „Ventisquero Colgante“, über einen kleinen Pass- waren es bis der erfreuliche, wunderbare und geliebte Asphalt uns empfang. Wolken und etwas Regen begleitete uns ebenso, wie der „Rio Maninuales“. Bis Coihaique fuhren wir dieses Mal weiter. Heute Morgen ging es weitere 120 km bis Puerto Ingeniero Ibanez, wo wir mit der Fähre nach Chile Chico am Abend übersetzen werden.

Das Wetter war wunderbar – Sonne, Sonne, Sonne, wobei sich die warmen Temperaturen nun von der Sonne distanzieren… es wird nun echt kalt. Griffheizung und Innenfutter alleine werden nicht mehr ausreichen… die Long John muss her :)

 

Der Wind & die Ruta 40          El Calafate 24.11.2012

 

In Chile Chico spät abends angekommen fanden wir noch einen sehr schönen Campingplatz, welcher eigentlich noch zu hatte, da hier erst die Hauptsaison mit Dezember beginnt. Die freundlichen Besitzer verlangten daher faire €5,- fürs Zelten und zum Kultivieren sperrten sie uns ein

Cabana (kleines Ferienhäuschen) auf. Zum Frühstück bekamen wir noch beide ein Stück Kuchen von der Frau des Hauses. Die Menschen, welche wir bis jetzt getroffen haben, waren alle sehr freundlich und hilfsbereit. Für uns ging es nun wieder weiter in Argentinien (Grenzformalitäten schnell erledigt) und auf in Richtung Ruta 40. Eine der trostlosesten und einsamsten Straßen in Südamerika… und genau hier auf der Piste Richtung Bajo Caracoles der erste Platte beim Hinterreifen von Chrissis Transalp. Nach 2 Stunden war der Schlauch getauscht und das franz. Pärchen auf je einer BMW´s 650er, welche wir auf der Fähre schon getroffen hatten, trafen nach beendeter Arbeit auch ein. Ein Stück fuhren wir dann noch gemeinsam aber mit 50 km/h über Wellblechpiste war sogar für uns zu langsam. Bei dieser Geschwindigkeit über solche Pisten erhält man das Gefühl, alle Teile würden locker geprellt und anschließend fliege alles davon. Unsere Transalps vertrugen da schon 75-80kmh und mit den Mitas Reifen kamen wir super voran. In Bajo Caracoles musste man einfach mal gewesen sein… dieses gottverlassene Kaff liegt in der Patagonischen Pampa und der Wind bläst einem regelrecht um. Das „Hotel“ (ein kleines Haus mit 5 Zimmern (2 – 6 Betten) und 1 Bad für alle) wird bis zum Abend gerammelt voll, und wir waren froh in dieser Absteige trotzdem einen Platz gefunden zu haben, denn in der Nacht begann der Patagonische Wind zu blasen…und am Morgen hörte er auch nicht auf. Zur nächsten Tankstelle waren es 500 km, so mussten wir von hier auch wieder unsere Tanks und Kanister vollfüllen (Danke Manfred für die Halterug –Top). Anfangs 100km Asphalt, welche bei diesem Wind nur in Schräglage zu meistern war – man kann auch eine Linkskurve mit Rechtslage fahren!!! - danach 250km Piste, welche bei diesem kalten, böigen Wind zur Qual wurden. Schräglage, um nicht umgeweht zu werden auf losem Schotter ein Wahnsinn nur möglich, wenn man eine feste Spur von den zuvor gefahrenen Fahrzeugen erwischt. Das Stehenbleiben war fast nicht möglich, so wehte der kalte Wind Chrissi samt Motorrad im Stand um(! nix passiert)… wir machten daher auf 470km 2 Trinkpausen. Die Ruta 40 zeigte uns ihr wahres Gesicht! Die scheinbar nie enden wollende Piste verwies uns an unsere Grenzen. Total gefrostet und fertig kamen wir in El Chalten an, das heißt Chrissi kam an. Liehrly ging der Sprit kurz vor El Chalten aus … sogar der kleine Rest von der Benzinkocherflasche reichte nicht aus, um anzukommen. Bei diesem Wind brauchten unsere Alps 5,9 Liter auf 100Km – ansonsten 5Liter auf 100km! Chrissi schaffte es noch bis zur Tankstelle und brachte Liehrly seinen Treibstoff…

 

In einem Backpacker Hostal bezogen wir schlotternd und „bis auf die Knochen durch gefroren“ ein super beheiztes Zimmer. Wieder aufgetaut aber müde fragten wir uns warum? Warum fährt man hier her – in diese Pampa, bei diesem Wind- der eiskalt von den Bergen/ Gletscher weht? Eine Wahnsinnsgegend wieder einmal durchquert mit der Erkenntnis: die Erdoberfläche IST schon ein Wahnsinn: vom grünen Chilenischen Patagonien zum steppenartigen Argentinischen Patagonien vorbei an türkisschimmernde „Lagos“ und nun erhob sich das Fitz Roy Massiv vor uns. Bei einer Wanderung kreisten Kondore über den Berghängen, leider waren wir oft zu langsam zum Fotografieren und auch zu fasziniert von ihren Segelkünsten. Nach einer weiteren Nacht, in der es in El Chalten schneite, kam eine kalte, windige und dadurch „schräge“ Fahrt nach El Calafate – Ausgangsort zum Gletscher „Perito Moreno“. Auch hier wieder ein wohlig warmes Zimmer bezogen und am nächsten Tag den Nationalpark „Perito Moreno“ aufgesucht… und was wir dort sahen, haute uns total um… Aug in Aug mit an Gletscher… und wie groß der war… und wie laut der war, wenn eine Ecke abbrach… GIGANTISCH!!!! Wow, also für diesen Rundgang (waren 5 Stunden vor Ort) würden wir wieder ein paar Stunden in Schräglage bei eisigem Wind dahinrattern – so lange eine heiße Dusche und ein warmes Zimmer auf uns wartetJ

 

Bleibt nur noch zu hoffen, dass auf den nächsten 950km bis nach Ushuaia auch noch warme Zimmer für uns drin sind... wärmer wird es bis dahin sicher nicht…

 

Einmal ans Ende der Welt….            Ushuaia, 29.11.2012

 

Um 7:00 aufgestanden, gefrühstückt, das Zimmer geräumt, die Motorräder aufgepackt, unsere rechten Beine drüber geschwungen und den Gasgriff gedreht… die Reise / die Fahrt ging weiter. Zurück auf die Ruta 40 Richtung Osten, durch ein Tal und rauf auf den Hügel und da, ja da wartete er wieder auf uns…. Der Wind, der Wind das himmlische Kind! Vor uns liegen 280km quer durch Argentinien an die Ostküste mit dem Ziel Rio Gallegos. Quer durch die Pampa von Patagonien fuhren wir mit ständigem Wind, der drückte, der schubste und einfach nicht locker lies. Gegen Mittag in Rio Gallegos angekommen und ein Sturm begann. Wir waren froh ein Zimmer und einen sicheren Platz für unsere Motorräder gefunden zu haben. Am nächsten Tag, der Montag, begann wie der vorherige endete: Sturmböen jagten über und durch die Stadt… auf der Suche nach Müll, lockeren Ästen oder Fußgängern, die dann einfach weggefegt (Fußgänger umgestoßen) wurden. Am späten Nachmittag der erste Versuch die Pension zu verlassen… wir waren die einzigen in den Straßen dieser Stadt, dafür lagen Äste, Müll und loses Gerümpel überall umher.

Am nächstem Tag erwachten wir ohne ständigem Windgetöse im Ohr, die „Pensionsmutter“ meinte, wenn wir fahren möchten, gleich in der Früh – für den Nachmittag gab es wieder Sturmwarnung und dann ginge es rund… Wir auf, ab und los. Wind war da, aber erträglich, dafür echt irrsinnig kalt. Grenze Argentinien/Chile – Weiterfahrt zur Fähre über den Magellankanal – die Meeresenge zwischen dem südamerikanischem Festland und der Insel Feuerland - wo wir von einem einheimischen Motorradfahrer erfuhren, dass er gestern auf Grund des Sturmes 3 Motorräder umfallen sah, und er selber auch nicht mehr fuhr. Wir waren froh nicht gefahren zu sein… Nach der Fähre wieder 120 km Piste und welch ein Wunder… der Wind blies nicht mehr so stark, die Sonne kam raus und die Fahrt war direkt zum Genießen. Grenze Chile/Argentinien wurden gemeistert und in Rio Grande übernachtet.

Die letzten 200 km bis nach Ushuaia: KEIN WIND!!!! Dafür echt, echt, echt, echt kalt….Die Griffheizung lief auf Hochturen. Über den Paso Garibaldi, der nur 300m hoch ist, jedoch jederzeit mit Schnee zu rechnen ist, gefahren und weiter bis Usuhaia… Heute haben wir noch den Nationalpark „Tierra del Fuego“ besucht. Am Abend ein Glaserl Wein getrunken, denn Ushuaia ist ein Wendepunkt für uns… jetzt geht es für uns immer Richtung Norden J

 

 

 P.S. Hier geht die Sonne um 4:58 auf und um 21:44 unter... hier unter GPS S 54°48.767; W 068°21.070 zu finden :-)

Grüße an John
Grüße an John

 

Wind, Pampa, Hafenstädte, LKWs, Pinguine, Seelöwen…..                    

                                                           Puerto Piramide, 09.12.2012

 

Während in der Heimat eine Weihnachtsfeier nach der anderen abgeklappert wurde… ein Punsch nach dem anderen getrunken wurde… fuhren wir einen Kilometer nach dem anderen in Schräglage auf der Ruta 3 Richtung Norden. Der Wind blies weiter von der Seite mit starken Boen, die eine(n) fast umhauen und das Gefühl kam hoch: Patagonien mit seinen unterschiedlich-namentlichen „Pampas“ hörte anscheinend nie auf – es ist riesig! Seit Rio Grande (also seit ca. 1600km – Gesamte Reisekilometer bis jetzt ca. 6500) hatte sich die Landschaft, die geraden Straßen mit zahlreichem LKW-Verkehr – wobei die LKWs einem mit 130km/h entgegenkommen und gemeinsam mit dem schrägem Wind einem total durchrütteln und schütteln- nicht geändert. An Tankstellen wurde Kaffee getrunken und ein bisschen mit einheimischen Motorradfahrern oder Angestellten gequatscht. Dann ging es weitere 200km durch Nichts, und wenn es heißt Nichts, dann ist da wirklich NICHTS außer Steppe, Sonne – ab und zu auch Wolken mit leichtem Regen… kein Dorf, kein Haus, kein Bauernhof….NICHTS, NIENTE, NOTHING, NADA!!!! Wir hatten noch nie einen so öden und großen Landstreifen durchfahren! Nun so war und ist eben das Vagabunden-Leben… es geht immer weiter, wären da nicht unsere kleinen Abstecher:

Die Monotonie der Straße, der Landschaft, des Windes, die Schräge des Motorrades wurden unterbrochen durch Abstecher in den Hafenorten: Puerto San Juan, Rada Tilly, Puerto Madryn, Puerto Piramide und in die Nationalparks, wie NP Monte Leon oder NP Peninsula Valdes. Besonders die Nationalparks waren unsere Highlights der letzten Woche:

Im Nationalpark Monte Leon besuchten wir die Magallan-Pinguinen, Seelöwen, Kormorane, Guanakos – Guanakos waren aber schon ständige Begleiter am Straßenrand. Wir blieben eine Nacht im NP. Eigentlich sollte es auch Puma geben, aber der nächtliche Regen, der rund um unser Zelt alles – auch die eigentliche Piste - in Schlamm verwandelte, machte uns mehr Sorgen… Nach einigen Stunden Sonne und Wind am nächsten Tag war die Piste dann auch wieder befahrbar.

Im Nationalpark Peninsula Valdes campierten wir im Puerto Piramides an einem herrlichen Sandstrand bei 30 Grad …raus mit dem Bikini und der Badehose!!!! Seit einigen Wochen genossen wir nun Wärme und, was uns ganz besonders freut: KEIN WIND. Dieser Hafen lag in einer windgeschützten Bucht! Gestern erhielten wir unser erstes selbstgeschenktes Weihnachtsgeschenk: eine 1,5 stündige „AVISTAJE DE BALLENAS“ – eine „Whal-Watching-Tour“… also 1,5 Stunden auf einem Boot umgeben von südlichen Glattwalen, die immer wieder zum Luftholen an die Oberfläche kommen. Muttertiere mit ihren fünfmonatigen Babies – von Juni bis Dezember kriegen die Mutterwale hier in dieser Bucht ihre Babies… in ein paar Tagen schwimmen sie weiter ins offene Meer…mit einem Bier und ganz still und leise von diesem Gefühl, etwas Unbeschreibliches gesehen und erlebt zu haben, lassen wir einen „UP-TAG“ ausklingen. Die Tage zuvor waren hart, intensiv und anstrengend, aber die Belohnung dafür war großartig!

 

Auf und davon und so vergeht die Zeit…   

                                                                   Cachi, 22.12.2012

 

„Alle Jahre wieder“ heißt es in einem Weihnachtslied, bei uns hieß es noch für einige Tage nach Puerto Piramides „alle Tage wieder bläst der Wind“… und so führte uns unser Weg noch nordwärts bis zum Rio Negro, dem wir dann nach Westen entgegen fuhren. Entlag dessen Ufer versuchen die Menschen sich vor dem Wind durch angepflanzte Baumreihen (alle 200m stand eine Baumreihe) zu schützen, um so Flächen für Landwirtschaft zu gewinnen und auch Lebensqualität… Bis Neuquen war der Fluss ein Begleiter, danach bogen wir Richtung Zapala ab, wo ein neuerliches Aufeinandertreffen stattfand – die Anden und wir. Die Landschaft wurde für unsere Augen wieder – nach der endlosen Ebenen – spannender, erfüllter und freudiger. In Chos Malal tauchte auch das erste mechanische Problem an Liehrlys Transalp auf: das Lenkkopflager hatte ungewöhnlich großes Spiel, so dass das Fahren zu einem dahin „Schlingeln und Schwimmen“ wurde. Mit Hilfe einer Ferndiagnose und Anleitung zur Behebung von Fredl I. über Skype und Facebook und eines Mechanikers in Malargüe konnte alles behoben werden – Danke Fredl und Familie :)

 

Das Fahren auf der Ruta 40 wurde wieder zu einer Fahrfreude – kurvig, bergauf, bergab, Asphalt und Piste wechselten ebenso, wie das Vulkan- und Sandgestein, mal rot – mal braun die Erdoberfläche… oft entstand ein unglaublicher Kontrast zwischen der Farbe der Erde und dem blauen Himmel. Der Wind, klar so leicht wurden wir ihn nicht los, aber stark abgeschwächt und bei solchen Fahrten nahmen wir ihn locker in Kauf.

 

Uspallata folgte – ein Ort zwischen Mendoza und Santiago – also auf der Höhe unseres Ausgangsortes – einmal Patagonien umrundet, so zu sagen. Wir fuhren weiterhin entlang der Ausläufer des Gebirgszuges und zwischen den überquerten Bergrücken trafen wir auf „Täler“, die auf 2000m lagen. Im Fluss floss kein Wasser, das Land war eine Steppe, die Temperaturen 30-35°C – wir gleiten mit 130 km/h auf gerader Straße – der Motor hat 100-102°C und der Fahrtwind kühlt einfach nicht, da die Temperaturen zu hoch sind und Rückenwind herrscht. Nein, kalt war uns nicht mehr. Über Villa Union, Belen ging es nach Cafayate , einem Weinanbaugebiet, und nach einer spektakulären Piste „like Afrika“ – auf der wir auch noch unseren 10 000-sten km des Up&down-Projektes überschritten, erreichten wir Cachi.

 

Was hat sich getan? Nicht nur die Landschaft hat sich verändert, auch das Ortsbild. Während zuvor eine Tankstelle auf der Karte schon als Ortschaft vermerkt wurde, tauchten auf der Fahrt in den Norden Argentiniens auch wirkliche Ortschaften – mit einem Ortsplatz, Cafes oder Bars, die zu einer Pause an Tischen und Stühlen auf dem Gehsteig einluden auf. Wir nutzten diese Möglichkeiten natürlich … Tonic, Cola und Empanadas (Teigtaschen gefüllt mit Käse, Rind- oder Hühnerfleisch) sind unsere beliebtesten Snacks. Der Zugang zu den Menschen erfolgte leichter, wobei wir nach wie vor sehr freundlich und höflich behandelt wurden - alle waren immer äußerst hilfsbereit. Mit diesen kleinen Dörfern, in denen man ein „Leben“ erkannte, entstand auch bei uns ein neues Reisegefühl. Zuvor gab es nicht wirklich viele einladende Plätze: Wind, kahle Landschaft, 300km und eine Tankstelle war oft das einzige Haus. Hier im Norden Argentiniens: kleine Dörfer, die Menschen mit dunklerer Hautfarbe durch die Arbeit in der Sonne und vom Leben draußen geprägt. Wein wird angebaut und kleine Landwirtschaften wurden betrieben sobald Wasser vorhanden war. Wie wichtig Wasser ist, konnten wir wieder einmal gut erkennen. Wasser schaffte in den besuchten Gebieten immer Oasen in einer unbarmherzigen Steppenlandschaft.

 

Unser Reisetempo verlangsamte sich… zu interessant sind nun die Dörfer, die Pisten, die Gesteinsformationen aus roter, schwarzer oder sandiger Konsenstanz, die Empanadas, der Wein…

 

In Cachi feiern wir nun Weihnachten – da nun auch die ersten 10 000 runder sind… sowie eine beachtliche Menge von Gummi bei den Reifen (die laut gesetzlicher Vorgabe in Österreich nicht mehr verkehrstauglich wären) – feiern wir natürlich auch den Km-Stand… es werden noch weiter 10 000 kommen, und wir freuen uns darauf..

 

Wir wünschen allen ein schönes und unvergessliches Weihnachtsfest. Wir denken an euch und möchten uns besonders bei Ampi, Fredl, Kathi und Fr. Rath für das Agieren zu Hause bedanken… ihr sorgt dafür, dass wir entspannt mit einem argentinischem Bier auf euch anstoßen können. :)

 

FROHE WEIHNACHTEN

&

EIN GUTES NEUES 2013

 

 

Dem Himmel so nah,… durch tropische Wälder,… auf dem Mond gelandet und es zischt und pfeift…      

                                           San Pedro de Atacama, 31.12.2012

 

 

So, also eines ist gewiss, wir haben keinen Weihnachtspeck angegessen (dafür fehlte wohl Muttis Mehlspeise)… wir waren fleißig…

Gleich am 25.12.2012 begaben wir uns wieder auf die Ruta 40 und fuhren wiedermal Richtung Norden auf eine verlassene Piste, die sich einspurig entlang der Berghänge windete. Für diese einsame, anspruchsvolle Strecke durch Wasserlöcher und Bäche, mit groben und großen Steinen benötigten wir unsere gesamte Konzentration. Wurde diese durch die atemberaubende Landschaft abgelenkt … und war zur gleichen Zeit ein kleines Bächlein zu überqueren,… und lag darin auch noch so ein großer Stein,… ja dann, dann war es möglich, dass etwas passierte… so wie Liehrly, der bei 60 km/h stürtzte… Blinker ab und sonst – auch noch Glück im Unglück – nix passiert. Etwas ruhiger von unserer Seite ging es dann weiter die endlosen, engen Kehren hoch auf den „Abra del Acay“ – einen der höchsten befahrbaren Straßenpässe der Welt, (auf etwa 4900 m; genaue Höhe umstritten). Ein unglaubliches Gefühl diesen Pass „erfahren“ zu haben, auch wenn wir da oben ganz schön geschnauft haben. Weiter Richtung San Antonio de Los Cobres und weg von der Ruta 40, ging es nun nach Salta, wo uns ein Unwetter aber abhielt diese Stadt an diesem Tage auch zu erreichen. Am nächsten Tag – durch Salta und Richtung San Salvador de Jujuy- war der Weg gezeichnet durch Astbrüche, demolierte Autos, Baumschäden usw. vom vorherigen Sturm. Diese Fahrt war aber auch eine Fahrt in einen anderen Landschaftsabschnitt. Regen und Nebel umfasste die daran gewöhnten Wälder ein und es sah aus, als fuhren wir durch tropische Wälder entlang des Äquators. Es war kein einziges Gestein mehr zu sehen – nur Berge über und über mit Bäumen, Farnen, sogar Lianen für den Tarzan waren da – gigantisch. Nach San Salvador de Jujuy blieb das Grün in den Bergen aber die Bäume fielen weg. Hohe Berge säumten den Weg in einem solchen Grünenfarbton, welches wir als „Irlandgrün“ bezeichneten. Weiter ging ins „Tal des Humhuaca-Volkes“ und siehe da: das Grün war weg und die unterschiedlichen Gesteinsstreifen, -formen und -farben kamen, wie in den Tagen zuvor, zum Vorschein. Grün war es nur noch in Flussnähe.

Auf der Ruta 52 ging es Richtung Chile – durch „Salinas Grandes“ – einem Salzsee und hinauf auf bis zu 4200m zum Paso de Jama windete sich die Straße traumhaft, fließend und stimmig mit der Landschaft hoch – ein echter Genuss für jeden Motorradfahrer und nach so viel Piste auch eine Freude für uns und unsere Hinterreifen, die nun auch seitlich ihre Leistung zeigen konnten. Ab der Grenzstation Paso de Jama (Ausreise Argentinien) glitt die Straße in eine absolute Mondlandschaft auf 4000m Höhe. Ca. 130 km durchstreiften wir eine Landschaft, die keine Ecken, Kanten oder „Schroffheiten“ von sich gab, ... nach wie vor von Gipfeln umgeben, aber sanft und geschmeidig, sowie farbenprächtig glitten diese Berge in einander über…. Mal war eine Lagune mit Salz – mal mit Flamingos hinter einem Hügel zu finden. Es war ruhig, leise und stimmig… dazu ein blauer Himmel, der blauer nicht mehr sein konnte…eigentlich ein nicht beschreibbarer Landstrich unserer Erde. Hinunter von den 4000m – vorbei am Vulkan Licancabur (5050m) - ging es schnell: es folgte eine steile Abfahrt 4-5 Kehren an sonst gerade aus und in 15 Minuten waren wir auf 2600m – in der Atacama Wüste. In den Tagen in San Pedro de Atacama (Einreise Chile) besuchten wir die Laguna Chaxa mit Flamingos und im Salar de Atacama liegend. Weiters buchten wir eine Tour zu den „El Tatio- Geysiren“, die auf 4300m das höchstgelegene Geysirfeld der Welt bilden und dort brodelte und zischte es um 7:00 Uhr morgens zum Sonnenaufgang ganz schön. Eine Fahrt im „Valle de la Luna“ (Tal des Mondes) sowie ein wunderschöner Sonnenuntergang mit unglaublichen Ausblick darin war ein MUSS für uns (Vollmond auch noch dazu – was will man mehr?) Und jetzt… jetzt feiern wir mal Silvester und wünschen allen – ohne Ausnahme – wirklich allen einen unglaubliches (ist zur Zeit auch Chrissis Lieblingswort – alles ist unglaublich), gesundes, herrliches, schönes und unvergessliches 2013.

Bei uns geht es dann weiter nach Arica, wo schon unser Hinterreifen auf Ersatz hofft…

 

Also dieses Mal ist nix mit Weihnachtsspeck, dafür war es einfach eine viel zu unglaubliche Woche J

Wir verabschieden uns recht herzlich….                  06.01.2013

 

... nein, nicht von euch, euch bleiben wir erhalten. Wir verabschieden uns von Argentinien & Chile. Die letzten Tage verbrachten wir in Arica, wo wir dank der Unterstuetzung von Martina und Enzo (Villa Kunterbunt) unsere Zweitreifen erhielten. Nein, wie schon unsere Fotos zeigten, hatten wir nie unsere von zu Hause mitverschifften Reifen mitdabei... es sieht zwar immer abenteuerlich aus Reifen hintendrauf zu haben, aber wenn man die Moeglichkeit hat, 2 Reifen um 15€ von Valparaiso nach Arica mit dem Bus senden zu lassen, dann stellt sich die Frage wohl nicht... oder?

Nach 12 000 km erledigten wir daher einige wichtige Dinge in Arica:

  • ·          Reifenwechsel
  • ·          Oelwechsel
  • ·          Luftfilterreinigung
  • ·          Waschgang (Motorrad, Kleider und wir)

 

Eine Hoehenaklimatisierung in Putre und im Nationalpark Lauca erfolgte und somit verabschieden wir uns von den “europaeischen Laenderen” Suedamerikas – es war eine tolle Zeit mit unglaublichen landschaftlichen Einblicken, mit extremen unterschiedlichen Wetterverhaeltnissen, mit persoenlichen Hoehepunkten ebenso wie Tiefschlaegen, mit sensationellen tierischen Kontakten und freundschaftlichen Begegnungen.

 

 

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