Südwest Namibia…                        22.06.2019

 

Das Einreisen an der Grenze Noordoewer/Namibia verlief ohne große Fragen, Diskussionen oder Wartezeiten: Immigration, Carnet de passage beim Zoll abstempeln und eine Straßengebühr bezahlt und ab ging es auf der B1 Richtung Norden.

 

Nach 100 km auf Asphalt und ohne ein einziges Dorf zu passieren ging es für uns auf weiteren 110km Piste um entlang des Fish River Canyons zum legendären Roadhaus Camp zu kommen. Laut namibischen Tourismusvereins ist der Fish River Canyon der zweitgrößte Canyon – nach dem Grand Canyon -  der Welt, ob wir es glauben? Schon in Mexiko oder in Peru waren wir laut örtlichen Tourismusverband immer beim zweitgrößten Canyon… Nun ja, die Fahrt war es wert: der Canyon ist beeindruckend.

 

Eine Mischung aus Piste – Asphalt folgte und so gelangten wir an die Küstenstadt Lüderitz am Benguelastrom, die bekannt für ihre alten bunten Häuser ist. Südlich der Stadt liegt ein Sperrgebiet: Diamantenabbau. In dieser Stadt fiel uns zum ersten Mal die noch tiefverwurzelte Immigration/Besetzung von Deutschen und Holländern aus 1900 auf. Straßennamen oder Beschriftungen auf den Häusern sind auf Deutsch zu lesen. Vor Lüderitz befindet sich auch die Geisterstadt Kolmanskuppe. Timos Guesthouse war für uns eine willkommene Abwechslung, wo wir in einer Küche mal so richtig wieder kochten und unsere Wäsche wuschen.

 

Mit Vorräten bepackt ging es zurück nach Aus auf der B 4, wo wir dann auf die C 13 Richtung Helmenringhausen abbogen. 110 km Piste mit viel Fesch Fesch bis hin zu Sandpassagen machten die Fahrt zu einem Rodeo-Ritt. Der Luftdruck im Reifen wurde auf 1,6 Bar reduziert und so wurde die Piste leichter machbar. Die Landschaft war grandios. Farblich wechselte Sand, Stein mit Grassavanne und tiefen Einschnitten sowie Tafelbergen. Ein landschaftlicher Hochgenuss dazwischen sahen wir Wildpferde, Springböcke, Affen, Ziegen und Rinderherden. Wir zelteten auf wunderschönen einsamen Camps die von Farmern betrieben wurden. Ein Farmer versorgte uns noch mit selbstgebackenem Brot, Wurst und Bier – och Herz, das wünsch` ich mir.  Der Sternenhimmel in Afrika ist einfach anders...

 

Richtung Norden – mit einem Abstecher zur Duwisib Burg – erreichten wir Maltahöhe. Wieder auf Asphalt fuhren wir über Windhoek (B 1) nach Okahandja.Liehrly besuchte in Windhoek Handwerkskollegen in ihrer Freilufttischlerei. In Okahandja bogen wir auf den Transkalaharie Highway (B2) Richtung Swakopund ab..

 

Von hier machten wir noch einen kurzen Abstecher nach Walfish Bay zu den Sanddünen und zu dem Vogelparadies.

In Swakopund trafen wir zum ersten Mal auf einen Schwarzen Vermieter.

 

Alle Camps, Unterkünfte, Geschäfte oder Farmen, die wir bis dato besuchten wurden von Weißen geführt – Schwarze waren immer Angestellte. Diese Tatsache zeigt uns, wie stark Namibia, das erst seit März 1990 nach einem Befreiungskampf unabhängig ist, noch in einem Weiß-Schwarz Machtverhältnis ist. Namibia erlebt zurzeit die schwerste Dürre seit angeblich 90 Jahre. In Gegenden, die nicht reines Wüstengebiet ist, viel zuletzt vor 7 Jahren Regen. Der Präsident rief die Bevölkerung auf 2% eines Monatseinkommens zu spenden, um Projekte zur Wassergewinnung zu forcieren. Trotzallem finden sich noch vereinzelt Wasserlöcher und da tummeln sich, wie bei unsere Ausfahrt nach Walvis Bay, auch Flamingos.

 

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