Ab in den Süden Teil 1 / Gesamt 4000Km
KURZBERICHT (Reise vom 29.08.-17.09.2014)
Tag 1: Aufbruch bei kühlen aber sonnigen Temperaturen Richtung Süden. Wir einigten uns die Autobahn von Varazdin über Zagreb bis nach Novska zu nehmen. Die weitere Strecke in Bosnien (über Prijedor und Sanski Most) hatten wir heuer schon einmal befahren, diesmal nahmen wir jedoch bei Kljuc Kurs nach Osten um nach insgesamt 480 Tageskilometer in Jajce (Bosnien) einzufahren. Die Altstadt liegt auf einem Burgberg. Südwestlich der Altstadt fließt die Pliva über einen 21 m hohen Wasserfall
in die Vrbas-Schlucht. Die Berge in der Umgebung erheben sich bis auf 1400 m. Der Ort ist umringt von grünen Bergen und wirkt etwas traurig. Viele baufällige Häuser säumen das Ortsbild um die
alte Burgmauer. Wir kamen im Youth-Hostel unter, wo unsere Bikes sicher in einer Garage
stehen durften.
Tag 2: Nach gutem und ausreichendem Frühstück starteten wir zum Fahrtag- bei bestem Motorradwetter um 09.30 Uhr. Zuerst brachte uns eine traumhafte Straße (16-2) nach Konjic, wo wir unsere Tanks auffüllten, ehe es ans „Eingemachte“ ging. Ein kleines Sträßchen führte uns über einen Berg und an dem traumhaft gelegenen See Boracko vorbei. Durch die Orte Borci, Glavaticevo, Ljubuca sollten wir nach Foca gelangen... Die Straße wurde schmäler, steiler und wechselte sich mit Schotter ab - zum Teil nur Forstwege und ohne Richtungsangaben. Das GPS zeigte zwar die Richtung aber keine Straße an. Eine holprige, mit Holzbalken ausgelegte Brücke brachte uns über den Fluss Neretva, wo uns löchriger Asphalt erwartete. Die kaum befahrene Straße stieg wieder steil an und der Asphalt hielt nicht lange. Wir merkten, dass wir etwas aus der Übung waren, was das Fahren auf solchen Pisten betrifft und statt in Foca standen wir auf einmal im Ort Ulog (80km südlichöstlich von Foca)! Zurück? Nein, erstmal durchschnaufen, eine Trinkpause und weiter. Da wir diesmal ohne Zelt und Campingzeug reisen hatten wir unsere nächste Unterkunft in Trsa (Montenegro), eine Holzhütte, schon über´s INET gebucht. Noch ein schönes Stück lag vor uns. Wir erreichen die (6-1) nach Gacko. Der Balkan zeigte sich von seiner schönsten Seite. Kurvige Km nach Foca (Bosnien) auf der (20) und Parallel dazu in Montenegro wieder nach Süden durch zig Tunnels vorbei am Piva Stausee, welcher der zweitgrößte See des Landes ist. Einige von Euch dürften diese Gegend schon kennen, für alle die sie nicht kennen: ein MUSS! Kurz vor Pluzine tankten wir nochmal auf und bogen links ab. Auf diesem letzten steilen Stück wurden wir mit wunderbarem Ausblick belohnt ehe uns ein weiterer unbeleuchteter Tunnel auf die Hochebene bei Trsa brachte. MÜDE kamen wir um 19.00Uhr auf der „Alm“ an, wo wir echt froh waren nicht im Zelt schlafen zu müssen….
Tag 3: „Tagwache“:7.00Uhr und das Frühstück wartete schon auf uns. Hier auf 1400m kündigte sich ein herrlicher Tag an. Obwohl die Unterarme und Finger noch vom Vortag schmerzten bzw. „Muskelkater“ aufwiesen - bis Zabljak gab es wieder eine Motorradstrecke der besten Sorte: Bei Crna Gora war der Asphalt wieder weg und über Schotter ging es runter in eine tiefe Schlucht. Glück für uns, dass auf halber Strecke die steilen Serpentinen hinunter einen nigel nagel neuen Belag erhielten - und wieder rauf auf 1600m. Grandiose Bergkulisse! Erst kurz vor dem Skiort Zabljak begegnten uns wieder Autos und Radfahrer. Die Tara Brücke ist sonntags wohl ein beliebtes Ausflugsziel, aber uns zog es weiter entlang des Tara-Flusses. In Kolasin stoppten wir diese kurze Tagesetappe und bezogen unsere nächste Unterkunft bei einer Privatpension - sehr nette Besitzer, die uns zur Begrüßung gleich mit Säften und einer Melone Willkommen hießen.
Tag 4: Der Morgen empfing uns mit Regen. Es musste ja so kommen, denn der Wettergott hatte es schon prophezeit. Wir nahmen an diesem Regentag daher die Hauptroute nach Podgorica an Stelle der schwierigeren Nr.9 (östlich). Von Reiseberichten hatten wir gehört, dass die Hauptroute sehr verkehrsreich sein soll. Voller Überraschung hielt sich der Verkehr in Grenzen und wir hatten auch im Regen Spaß… In Podgorica öffnete dann allerdings der Himmel seine Schleusen. Der Himmel verdunkelte sich, es blitzte, donnerte und schüttete wie aus Kübeln bis kurz vor Lezhe. Albanien stand unter einem Wettertief, wir entschlossen uns daher gleich zum Ohridsee und danach schnell nach Griechenland weiterzureisen und erst am Rückweg den Rest von Albanien zu erkunden. Also Kurs auf die Hauptstadt Tirana, diese brachte uns wieder zum schwitzen (nicht nur wegen der Sonne – denn auf einmal schien sie wieder) sondern auf Grund des chaotisch wirkende Verkehrs, der fehlende Kanaldeckeln und den Polizeikontrollen. Alles erinnerte uns an Städte wie Kairo oder Damaskus. Es hieß wieder für uns AKTIV und vor allem AGRESSIV zu fahren. Erst ab Elbasan wurde es landschaftlich wieder reizvoll. Zum Abschluss des Tages noch ein kurzer unerwarteter Wolkenbruch, der uns aber egal war, denn es wartete eine super Unterkunft am Ohrid See bei Lin auf uns.
Tag 5: Es hatte die ganze Nacht geschüttet. Unser Hotelkanal war überfordert, aber wir blieben trocken und sind froh nicht gezeltet zu haben. Weiter ging es am Morgen bei Regen durch Pogradec über verschlammte Straßen bis Korce wo sich die Sonne wieder zeigt. Entlang der SH75, einer sehr einsamen Bergstraße erreichten wir Erseke, Leskovic , Perat und die Grenze zu Griechenland. Das Ziel waren die Meteora Klöster bei Kastraki und Kalambaka. Schon oft gesehen - aber immer wieder beeindruckend.
Tag 6: Wandern und Relaxen
Tag 7: Das Stickige Hotel „King“ in Kalambaka verlassen wir nach 2 Nächten sehr gerne. Wir brauchten wieder frische Luft und cruisten bei idealen Temperaturen wieder über die Berge: bei Trikala führte uns eine wenig befahrene Straße von Pili über Drossopigi nach Petas. Ein Genuss… Unser Ziel Heute war Lefkada, wo wir ein schönes Platzerl für ein paar Tage fanden. Nach gut 2000Km hatten wir es uns verdient!